UBL-Fraktion fragt nach: Wenn die Schule um die Ecke zur Ausnahme wird

4. November 2025

Ein Fall aus Kuschkow sorgt derzeit im Landkreis Dahme-Spreewald für Kopfschütteln: Ein Siebtklässler (Name von der Redaktion geändert) sollte auf Kosten des Landkreises täglich mit einem teuren Schülerspezialverkehr zur Oberschule nach Luckau oder Schönefeld gefahren werden – obwohl er eigentlich nur in die nahegelegene Oberschule Goyatz gehen wollte.

Im kommenden Bildungsausschuss steht erneut die Schulentwicklungsplanung und der kostspielige Schülerspezialverkehr auf der Tagesordnung. Der geschilderte Fall zeigt, wie eng diese beiden Themen miteinander verbunden sind.

Der Schüler hatte sich – wie 65 weitere Kinder – mit Erstwunsch an der Oberschule Goyatz beworben. Doch da sein Schulweg nur 100 Meter länger war als der des letzten aufgenommenen Schülers, erhielt er als 48. Bewerber eine Absage. Auch sein Zweitwunsch in Lübben wurde mit Verweis auf die Entfernung abgelehnt. Stattdessen bot das staatliche Schulamt einen Platz in Luckau oder Schönefeld an – mit deutlich längerem Schulweg. Für vier Jahre wäre der Landkreis verpflichtet gewesen, die tägliche Taxifahrt dorthin zu finanzieren. Die Familie wehrte sich erfolgreich gegen diese absurde Lösung.

Dabei hätte es eine einfache und kostengünstige Lösung gegeben: Die Bewerberzahlen hätten gereicht, um eine dritte 7. Klasse in Goyatz für das Schuljahr 2025/2026 zu eröffnen. In der Schulentwicklungsplanung von 2022 war das auch so vorgesehen – doch in der Fortschreibung von 2024 wurde diese dritte Klasse wieder gestrichen.

Die UBL-Fraktion will nun wissen, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte – und warum die Planung nicht an den tatsächlichen Bedarf angepasst wurde.

Eines ist klar: Wenn Schüler für die „Schule um die Ecke“ kämpfen müssen, läuft in der Bildungsplanung etwas schief.
Die UBL bleibt dran und wird weiter berichten.

Symbolbild © Freepic