Aktion „Night of Light“, ein Notruf der Kultur
Rathaus, Paul-Gerhardt-Kirche, Schlossturm, Paul-Gerhardt-Gymnasium und der
Club „Bellevue“ waren in der Nacht vom Montag zum Dienstag in rotes Licht
gehüllt und mit Lichtspots illuminiert. Was die Gäste beim
Nachtwächter-Rundgang als besonderes Highlight erfreute, war für die
Veranstalter von Kultur in der Kreisstadt ein Hilferuf. Während der
europaweiten Demonstration waren 8614 das Stadtbild prägende und Kulturgebäude in
rotes Licht gehüllt. „Die nächsten 100 Tage übersteht die
Veranstaltungswirtschaft nicht“, so Michael Zoschenz, der zu den
Organisatoren der Veranstaltung gehört.
UBL-FW-FWKW – Fraktionsvorsitzender Frank Selbitz war vor Ort im Gespräch
dabei. „Seit dem 10.03.2020 ist einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch
die Arbeitsgrundlage entzogen“, so Michael Zoschenz. Jegliche Art von
Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business
Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen –
überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu
erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen
nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Selbst
Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen
zur Zeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass
Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar
sind.
„Für uns ist es ein flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur
Rettung der Veranstaltungswirtschaft“, so der Diskotheker, dem Frank
Selbitz, selbst nächtlicher Straßenkünstler, sich anschloss. Alle
Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations
(Special-Event- Locations, Veranstaltungszentren, Kongresshäuser,
Tagungshotels und sonstige Spielstätten wie z.B. Theater, Philharmonien,
Konzerthallen, Schauspielhäuser) in ganz Deutschland strahlen in der Nacht
vom 22. auf den 23. Juni 2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein
Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung an, um auf die
dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.
„Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom
Aussterben bedrohten Branchen! Von uns ist es ein leuchtendes Mahnmal und
ein flammender Appell der Veranstaltungs-Wirtschaftler zur Rettung unserer
Branche, die echte Hilfe anstelle von Kredit-Programmen benötigt! Wir
fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der
Krise zu finden. Sonst gibt es nach Corona keine Schloss-Insel-Konzerte
und/oder keine Events im Bellevue mehr“, warnt Michael Zoschenz.