UBL sagt NEIN zum Gasbohren – André Hübner, Kandidat der UBL im WK IV

19. März 2020

Geht es nach der Bürgerinitiative, sollen weitere Bohrungen verhindert werden. Angestoßen von André Hübner (UBL) und Olaf Buder traf sich seit Sommer vergangenen Jahres eine kleine Gruppe Aktiver. Es folgten Informationsveranstaltungen in verschiedenen Orten.

Von Katrin Kunipatz
7. Mai 2019

Bürger wollen Heimat erhalten:

Mit Fakten gegen das Gasbohren im Spreewald

Guhlen. Bürgerinitiatve im Oberspreewald gibt sich neue Struktur und sammelt Unterschriften. Das Unternehmen CEP beginnt dennoch mit der Testförderung.

Das Ziel ist klar. „Bis zum Jahresende wollen wir CEP vertrieben haben“, sagt Wolfgang Renner. Er ist einer der vielen Mitstreiter in der Bürgerinitiative (BI) „Gegen Gasbohren im Oberspreewald“, die sich am Montag zu einer ersten Mitgliederversammlung traf. Rund 60 Anwohner aus den Gemeinden rund um den Schwielochsee waren ins Gasthaus nach Guhlen gekommen.

Sie eint die Sorge vor negativen Auswirkungen, welche die Förderung von Erdöl und Erdgas für die Region um den Schwielochsee haben kann. Noch handelt es sich laut Central European Petroleum GmbH (CEP) um Testarbeiten. Aber die Firma habe im Bewilligungsfeld die Position von 21 Bohrstellen mit 45 Bohrungen skizziert. Im Moment gibt auf dem Bohrplatz im Wald bei Guhlen eine aktive Bohrung: Guhlen 1b. Noch in dieser Woche beginnt CEP mit einer Testförderung an diesem Bohrloch. Zwei andere Bohrungen, die 2012 und 2016 an der gleichen Stelle niedergebracht wurden, seien nach Darstellung der CEP im vergangenen Jahr verfüllt worden.

Geht es nach der Bürgerinitiative sollen weitere Bohrungen verhindert werden. Angestoßen von André Hübner und Olaf Buder traf sich seit Sommer vergangenen Jahres eine kleine Gruppe Aktiver. Es folgten Informationsveranstaltungen in verschiedenen Orten. Diese sollten in diesem Jahr fortgesetzt werden, regt eine Zuhörerin aus Lieberose an, denn die Stadt sei noch nicht geweckt worden. Isabell Hiekel versichert, dass Versammlungen in Lieberose und Jamlitz geplant würden.

Doch dafür brauche die Bürgerinitiative eine neue Struktur, erläutert Gustav Daniel, der seit Januar dabei ist. Er schlägt vor, eine Aktivgruppe zu gründen, die per Wahl legitimiert wird und die Arbeit der BI organisiert. Als Verbindungsglied zu den Mitgliedern in den Ortschaften rund um den Schwielochsee soll es einen Regionalbeirat geben, in dem nach Möglichkeit aus jedem Ort ein Vertreter sitzt. Dieser Regionalbeirat soll Ideen der Mitglieder an die Aktivgruppe weitergeben und umgekehrt Informationen der Aktivgruppe an die Mitglieder verteilen. Später werden 15 Personen in die Aktivgruppe gewählt. Einige gehören zu den Gründern der BI, andere wollen sich mit ihrem Fachwissen einbringen.

Diskutiert wird außerdem über die nächsten Schritte der BI. Wichtig sei eine Legitimation, beispielsweise in Form einer Unterschriftenliste, regt Rainer Hilgenfeld, Bürgermeister der Gemeinde Schwielochsee, an. „Würden uns 70 Prozent unterstützen, hätten wir ein Pfund, mit dem wir wirtschaften können“, so Hilgenfeld. Diese Unterschriftenliste könne in den Kreisen LDS und Oder-Spree vorgelegt werden. Außerdem will die BI das Wahljahr nutzen und Kandidaten für Kreistag und Landtag nach ihren Positionen zum Gasbohren befragen. Weiterhin sei es wichtig, eine Art „Allianz für den Schwielochsee“ zu bilden – ähnlich wie es auf touristischer Ebene schon funktioniert.

Weitere Ideen kommen aus den Reihen der Zuhörer. So solle ein Rechtsanwalt mit der juristischen Prüfung des gesamten Antragsverfahrens beauftragt werden. Lothar Waske aus Goyatz verweist auf seinen Besuch beim Landesbergamt. Demnach würden Entscheidungen dort auf Grundlage der von CEP eingereichten Unterlagen getroffen. Echte Kontrolle könnten die wenigen Mitarbeiter nicht leisten, so Waske. Deshalb sei es im Zusammenhang mit dem jetzt beginnenden Probebetrieb wichtig, dass Anwohner ihre Beobachtungen notieren. „Angst und Sorgen reichen nicht aus, wir brauchen Fakten, um gegen Gasbohrung etwas auszurichten“, sagt Waske.